Komplette Podcast-Folge
Hörverstehen | 10 Fragen zur Podcast-Folge
Leseverstehen | Vollständiges Transkript
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Deutsch-Training-Podcasts. Heute geht es um zwei besondere Tage – oder eigentlich drei verschiedene Feste – die am 31. Oktober und 1. November gefeiert werden. Halloween, der Reformationstag und Allerheiligen.
Halloween (31. Oktober)
Frage 1: Woher kommt Halloween?
„Halloween kommt ursprünglich aus Irland. Es geht auf das keltische Fest Samhain zurück, das Ende Oktober gefeiert wurde, um den Sommer zu verabschieden und den Winter zu begrüßen. Die Menschen glaubten damals, dass in dieser Nacht die Geister der Toten zurückkommen könnten. Irische Einwanderer brachten das Fest im 19. Jahrhundert in die USA, und dort hat es sich in der modernen Form entwickelt, die wir heute kennen.“
Frage 2: Warum feiert man Halloween in Deutschland, obwohl es kein Feiertag ist?
„Halloween ist kein offizieller Feiertag in Deutschland, hat sich aber durch Filme und Serien aus den USA hier etabliert. Gerade in den letzten 20 bis 30 Jahren sind Halloween-Partys populär geworden, und in vielen Städten ziehen Kinder – ähnlich wie in den USA – von Haus zu Haus und sagen: ‚Süßes oder Saures!‘ Vor allem in Gegenden mit jüngeren Menschen oder in Großstädten sieht man viele Kostüme, und auch in Bars oder Clubs gibt es oft Halloween-Events.“
Beispiel: „Ein Beispiel: In einer Großstadt wie Berlin siehst du am 31. Oktober viele verkleidete Menschen, ob sie jetzt Vampire, Hexen oder Zombies darstellen. Es gibt eine Menge Halloween-Events und Kostümwettbewerbe in Clubs. Auf dem Land kann es hingegen sein, dass der Tag kaum gefeiert wird.“
Frage 3: Wie unterscheidet sich Halloween hier von anderen Ländern?
„Hier in Deutschland gibt es Halloween hauptsächlich in städtischen Gegenden und dann auch oft in abgewandelter Form. Manche Menschen mögen das Fest nicht, weil es ‚importiert‘ wirkt und für sie keinen traditionellen Wert hat. Im Vergleich zu den USA, wo Halloween seit Generationen tief verwurzelt ist, ist es hier eine recht neue Tradition.“
Reformationstag (31. Oktober)
Frage 1: Was ist der Reformationstag, und warum wird er gefeiert?
„Der Reformationstag erinnert an den Beginn der Reformation der Kirche, eingeleitet durch Martin Luther, als er am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg nagelte. Er wollte die katholische Kirche reformieren, also erneuern, und die Missstände bekämpfen. Das führte zur Gründung der evangelischen Kirche.“
Frage 2: Ist der Reformationstag ein Feiertag in ganz Deutschland?
„Der Reformationstag ist kein bundesweiter Feiertag. Er ist seit 2018 jedoch ein gesetzlicher Feiertag in den mehrheitlich evangelischen Bundesländern im Norden, wie Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. In Bayern oder Nordrhein-Westfalen, wo es mehr Katholiken gibt, ist dieser Tag kein Feiertag. Dort geht man am 31. Oktober ganz normal zur Arbeit.“
Beispiel: „Zum Beispiel in Hamburg – dort ist der Reformationstag ein Feiertag. Viele nutzen den Tag, um sich mit der Familie zu treffen oder vielleicht einen kleinen Ausflug zu machen. In anderen Bundesländern wie Hessen ist es ein normaler Arbeitstag, und es gibt keine speziellen Aktivitäten oder Veranstaltungen.“
Frage 3: Wie wird der Reformationstag gefeiert?
„Dieser Tag wird eher ruhig und nachdenklich begangen. In den evangelischen Kirchen gibt es Gottesdienste, in denen man an die Reformation erinnert. Mancherorts gibt es auch Veranstaltungen zu Luthers Leben und der Bedeutung der Reformation für die Gesellschaft.“
Allerheiligen (1. November)
Frage 1: Was ist Allerheiligen?
„Allerheiligen ist ein Feiertag in der katholischen Kirche und wird am 1. November gefeiert. Er ist ein Tag, an dem man der Heiligen gedenkt – also der Menschen, die ein besonders vorbildliches christliches Leben geführt haben und vom Papst heiliggesprochen wurden. Allerheiligen hat eine lange Tradition und geht auf die frühe Kirche zurück.“
Frage 2: Ist Allerheiligen ein Feiertag in ganz Deutschland?
„Nein, Allerheiligen ist nur in den mehrheitlich katholischen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag, z.B. in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. In anderen Bundesländern wie Berlin oder Niedersachsen geht man ganz normal zur Arbeit.“
Beispiel: „Ein typisches Beispiel: In Bayern haben viele Familien am 1. November frei und nutzen den Tag, um auf den Friedhof zu gehen und die Gräber ihrer verstorbenen Verwandten zu schmücken. Es ist ein eher ruhiger und besinnlicher Tag.“
Frage 3: Wie wird Allerheiligen gefeiert?
„An Allerheiligen besuchen viele Katholiken den Gottesdienst und dann die Gräber von Verwandten. Auf den Friedhöfen werden Kerzen angezündet, und die Gräber werden oft mit Blumen und Kränzen geschmückt. Es ist eine Zeit, in der man still der Verstorbenen gedenkt.“
Interessante Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Frage: Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen den Festen?
„Ja, obwohl die Ursprünge sehr unterschiedlich sind, haben alle Feste einen Aspekt des Gedenkens. Halloween hat seinen Ursprung in einem alten Totenfest, bei dem die Geister der Verstorbenen eine Rolle spielen. Allerheiligen ist ein christlicher Gedenktag für die Heiligen und Verstorbenen. Und auch der Reformationstag ist ein Tag des Nachdenkens – hier über die Erneuerung der Kirche und Luthers mutigen Schritt.“
Frage: Warum fallen diese drei Feste auf dasselbe Datum?
„Das ist teilweise Zufall, aber der Herbst ist seit jeher eine Zeit der Besinnung und Veränderung. In vielen Kulturen ist diese Zeit nach der Ernte auch eine Gelegenheit, über das Vergangene nachzudenken – sei es die Geister der Toten an Halloween, die Reformation und Neuausrichtung der Kirche oder das Gedenken an die Verstorbenen und Heiligen.“
Schluss
Obwohl Halloween, der Reformationstag und Allerheiligen so unterschiedlich sind, geben sie uns alle die Gelegenheit, an vergangene Zeiten zu denken und – auf die eine oder andere Art – innezuhalten. Egal ob mit gruseligen Kostümen, einem Besuch im Gottesdienst oder beim Schmücken der Gräber – jeder findet seinen eigenen Weg, diese Tage zu begehen.“
Vokabeln lernen | 25 Wörter mit Erklärungen und Beispielen
Hier sind 25 wichtige Vokabeln mit Erklärungen und Beispielsätzen aus dem Text:
1. ursprünglich – von Anfang an, in der ursprünglichen Form.
– Beispiel: „Halloween kommt ursprünglich aus Irland.“
2. keltisch – bezogen auf das Volk der Kelten, die vor allem in Irland, Schottland und Wales lebten.
– Beispiel: „Das keltische Fest Samhain wurde gefeiert, um den Sommer zu verabschieden.“
3. verabschieden – sich von etwas trennen oder etwas beenden.
– Beispiel: „Samhain wurde gefeiert, um den Sommer zu verabschieden.“
4. Geist – die Seele oder ein übernatürliches Wesen.
– Beispiel: „Die Menschen glaubten, dass in dieser Nacht die Geister der Toten zurückkommen könnten.“
5. Einwanderer – Menschen, die in ein anderes Land umziehen.
– Beispiel: „Irische Einwanderer brachten das Fest nach Amerika.“
6. entwickeln – etwas entsteht oder verändert sich zu etwas Neuem.
– Beispiel: „Dort hat sich Halloween in der Form entwickelt, die wir heute kennen.“
7. offiziell – amtlich, gesetzlich festgelegt.
– Beispiel: „Halloween ist kein offizieller Feiertag in Deutschland.“
8. verkleidet – mit einem Kostüm oder in anderer Kleidung.
– Beispiel: „Viele Menschen sind an Halloween verkleidet.“
9. Kostüm – Kleidung, die man für besondere Anlässe trägt, oft zur Verkleidung.
– Beispiel: „In Großstädten sieht man viele Menschen in Halloween-Kostümen.“
10. Import – etwas, das aus einem anderen Land übernommen wurde.
– Beispiel: „Für manche Menschen wirkt Halloween in Deutschland wie ein Import.“
11. verwurzelt – fest integriert oder tief verbunden.
– Beispiel: „In den USA ist Halloween seit Generationen tief verwurzelt.“
12. Reformation – Erneuerung oder Veränderung, speziell die kirchliche Reformation durch Martin Luther.
– Beispiel: „Der Reformationstag erinnert an den Beginn der Reformation der Kirche.“
13. Missstand – ein Problem oder eine unfaire Situation.
– Beispiel: „Martin Luther wollte die Missstände in der katholischen Kirche bekämpfen.“
14. Bundesland – ein Teilstaat in Deutschland, z.B. Bayern oder Hessen.
– Beispiel: „Der Reformationstag ist in einigen Bundesländern ein Feiertag.“
15. gesetzlich – durch das Gesetz geregelt oder vorgeschrieben.
– Beispiel: „Der Reformationstag ist ein gesetzlicher Feiertag in einigen Bundesländern.“
16. evangelisch – christliche Richtung, die auf die Reformation zurückgeht.
– Beispiel: „Der Reformationstag wird hauptsächlich in evangelischen Bundesländern gefeiert.“
17. Gottesdienst – eine religiöse Feier oder Versammlung.
– Beispiel: „An Allerheiligen besuchen viele Katholiken den Gottesdienst.“
18. Heilige – Personen, die in der katholischen Kirche für ihre besondere Frömmigkeit verehrt werden.
– Beispiel: „Allerheiligen ist ein Feiertag, an dem der Heiligen gedacht wird.“
19. vorbildlich – ein positives Beispiel gebend.
– Beispiel: „Heilige sind Menschen, die ein vorbildliches christliches Leben geführt haben.“
20. heiligsprechen – in der katholischen Kirche jemanden zum Heiligen erklären.
– Beispiel: „Der Papst kann besonders gläubige Menschen heiligsprechen.“
21. traditionell – nach alter Überlieferung oder Brauch.
– Beispiel: „Allerheiligen ist ein traditioneller Feiertag in der katholischen Kirche.“
22. Friedhof – ein Ort, an dem die Gräber der Verstorbenen sind.
– Beispiel: „An Allerheiligen besuchen viele Menschen den Friedhof.“
23. schmücken – dekorieren oder verschönern.
– Beispiel: „Die Gräber werden an Allerheiligen mit Blumen und Kerzen geschmückt.“
24. Gedenken – sich an jemanden oder etwas erinnern, oft in ehrender Weise.
– Beispiel: „Allerheiligen ist ein Tag des Gedenkens an die Verstorbenen.“
25. besinnlich – ruhig und nachdenklich, oft mit religiösem Bezug.
– Beispiel: „Allerheiligen ist ein eher ruhiger und besinnlicher Tag.“