Fragen zur Podcast-Folge
Komplettes Podcast-Transkript
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Deutsch-Training-Podcasts – deinem Podcast zum Deutschlernen. Heute geht es um einen Tag, der bei vielen Menschen für ein mulmiges Gefühl sorgt: Freitag, der Dreizehnte. Freitag, der Dreizehnte gilt als Unglückstag. Ein Datum, das bei vielen Menschen Unsicherheit auslöst. Aber warum gilt gerade dieser Tag als Unglückstag? Das schauen wir uns in dieser Folge genauer an. Wir behandeln das Thema anhand von 5 Fragen:
- Was ist Freitag, der Dreizehnte und warum ist es ein Unglückstag?
- Was bedeutet Aberglaube und woher kommt das Wort?
- Aberglaube in Deutschland
- Aberglaube in anderen Teilen der Welt
1. Was ist Freitag, der Dreizehnte und warum ist es ein Unglückstag?
Freitag, der Dreizehnte ist in vielen westlichen Kulturen als ein Tag bekannt, der Unglück bringt. Es gibt Menschen, die Panik davor haben, an diesem Datum das Haus zu verlassen oder wichtige Entscheidungen zu treffen. Diese extreme Angst hat sogar einen eigenen Namen, den ich leider nicht aussprechen kann – aber ich versuche es: Paraskavedekatriaphobie – das ist wirklich ein Zungenbrecher.
Der Begriff setzt sich aus den griechischen Wörtern „Paraskeví“ (Freitag), „dekatreís“ (dreizehn) und „phobia“ (Angst) zusammen. Menschen, die an dieser Phobie leiden, empfinden an diesem Tag besonders starke Angst oder vermeiden bestimmte Aktivitäten aus Furcht vor Unglück.
Zurück zum Aberglauben: Die Kombination aus einem Freitag und der Zahl Dreizehn hat ihren Ursprung in verschiedenen religiösen und historischen Kontexten. Einer der bekanntesten Bezüge ist der Freitag, der 13. Oktober 1307, als der französische König Philipp IV. die Tempelritter verhaften ließ. Dieser Tag wurde später in der Popkultur als einer der Unglückstage schlechthin dargestellt.
Der Freitag hat historisch betrachtet einen schlechten Ruf: In der christlichen Tradition ist er der Tag, an dem Jesus gekreuzigt wurde. Schon allein deshalb galt jeder Freitag als kleiner Trauertag, besonders in katholischen Regionen. Auch der „Schwarze Freitag“ – der Börsencrash von 1929 – trug dazu bei, dass der Freitag als Synonym für Unglück und Verlust gesehen wird.
Die Zahl Dreizehn hat ihren unheilvollen Ruf ebenfalls in religiösen und kulturellen Überlieferungen: Beim letzten Abendmahl war Judas Iskariot der 13. Apostel, der Jesus verriet. Diese Symbolik der „überzähligen“ und „störenden“ Dreizehn hat sich bis heute erhalten, was die Zahl zu einer der am meisten gefürchteten macht. Sie steht in direktem Gegensatz zur Zwölf, die für Vollständigkeit und Ordnung steht – wie die zwölf Monate im Jahr, die zwölf Apostel oder die zwölf Tierkreiszeichen.
Dieses Misstrauen gegenüber Freitag, dem Dreizehnten ist aber nicht nur irgendeine verrückte Idee in den Köpfen des Menschen, sondern es hat deutliche Effekte in unserer Welt, zum Beispiel
- passieren am Freitag, dem Dreizehnten, weniger Unfälle, weil viele Menschen vorsichtiger sind.
- In westlichen Ländern fehlt in vielen Hotels der 13. Stock, und in Flugzeugen gibt es oft keine Sitzreihe 13. Man springt direkt von der 12 zur 14 – ein stilles Eingeständnis, dass der Aberglaube auch in die Architektur Einzug gehalten hat.
2. Was bedeutet Aberglaube und woher kommt das Wort?
Das Wort „Aberglaube“ setzt sich aus „Aber“ und „Glaube“ zusammen, wobei „Aber“ im Mittelhochdeutschen so viel wie „falsch“ oder „abweichend“ bedeutete. Der Begriff beschreibt also einen Glauben, der als „falsch“ oder „irrational“ angesehen wird, weil er auf Mythen, Traditionen und alten Geschichten beruht statt auf wissenschaftlichen Fakten. Aberglaube ist aber nicht nur etwas für Esoteriker oder Menschen aus vergangenen Zeiten – er zieht sich durch alle Kulturen und Gesellschaften und zeigt, wie sehr Menschen seit jeher versucht haben, das Unbekannte und Unkontrollierbare zu verstehen.
Früher diente Aberglaube oft dazu, Naturereignisse zu erklären oder vor Gefahren zu warnen. Ob nun zerbrochene Spiegel, schwarze Katzen oder das Verschütten von Salz – überall finden sich Überzeugungen, die den Alltag mit einer Prise Magie versehen. Dabei geht es nicht immer nur um Pech: Manchmal kann Aberglaube auch Trost spenden oder Hoffnung geben, besonders in unsicheren Zeiten.
3. Andere Beispiele für Aberglaube in Deutschland
In Deutschland und vielen anderen Ländern gibt es eine Vielzahl von Aberglauben, die sich auf Glück und Pech beziehen. Hier ein paar Beispiele, die euch sicher bekannt vorkommen:
- Spiegel zerbrechen: Es heißt, dass das Zerbrechen eines Spiegels sieben Jahre Pech bringt. Der Spiegel war früher das Abbild der Seele, und wenn er zerbrach, glaubte man, dass damit auch die Seele Schaden nahm.
- Schwarze Katze von links: Sieht man eine schwarze Katze von links nach rechts laufen, gilt das als schlechtes Omen. Dieser Aberglaube stammt vermutlich aus dem Mittelalter, wo schwarze Katzen oft als Begleiter von Hexen galten und daher Unglück symbolisierten.
Aberglaube hängt nicht immer mit schlechten Dingen zusammen. Es gibt auch abergläubische Vorstellungen, die Glück bringen:
- Schornsteinfeger anfassen: In Deutschland gilt der Schornsteinfeger als Glücksbringer. Wer ihn anfasst, soll Glück haben. Diese Tradition stammt aus einer Zeit, in der ein sauberer Schornstein wichtig war, um Brände zu verhindern. Ein Schornstein ist wie ein langer, dicker Rohrturm, der aus dem Dach eines Hauses ragt. Er sorgt dafür, dass der Rauch und die warme Luft von einem Kamin oder einer Heizung sicher nach draußen in die Luft geleitet werden, anstatt im Haus zu bleiben.
- Dreimal auf Holz klopfen: Um Pech -also Unglück – abzuwenden oder Glück zu sichern, klopfen viele Deutsche dreimal auf Holz. Dieser Brauch hat seine Wurzeln im Glauben, dass Holz – besonders aus heiligen Bäumen – Schutz vor bösen Geistern bietet.
4. Aberglaube in anderen Teilen der Welt?
Aber nicht überall gilt Freitag, der Dreizehnte als Unglückstag: In Italien fürchtet man eher Freitag, den 17., und in Spanien ist Dienstag, der 13., der gefürchtete Tag. In der Kultur der Maya symbolisiert die Dreizehn etwas Positives, da sie glauben, dass es 13 Himmel gibt.
In Asien wiederum ist es die Vier, die Unglück bringt, weil sie im Chinesischen ähnlich klingt wie das Wort für „Tod“. Aus diesem Grund wird die Vier in vielen Hochhäusern, Hotels und Flugzeugen konsequent vermieden – manchmal fehlen sogar alle Stockwerke oder Zimmer, die die Ziffer 4 enthalten.
Aberglaube ist also oft nur ein Kopfkino, das uns Menschen seit Jahrhunderten begleitet. Es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich Zahlen und Tage in verschiedenen Kulturen wahrgenommen werden. Ob ihr nun an das Pech am Freitag, dem Dreizehnten glaubt oder nicht – die Geschichte dahinter zeigt, wie tief Mythen und Traditionen unser Denken beeinflussen können.
Vokabelliste – 30 Wörter mit Erklärungen und Beispielen
- mulmig
Erklärung: Ein unangenehmes, unsicheres Gefühl.
Beispielsatz: „Heute geht es um einen Tag, der bei vielen Menschen für ein mulmiges Gefühl sorgt: Freitag, der Dreizehnte.“ - Unsicherheit
Erklärung: Ein Zustand, in dem man sich nicht sicher fühlt oder nicht genau weiß, was passieren wird.
Beispielsatz: „Ein Datum, das bei vielen Menschen Unsicherheit auslöst.“ - Paraskavedekatriaphobie
Erklärung: Die extreme Angst vor Freitag, dem Dreizehnten.
Beispielsatz: „Diese extreme Angst hat sogar einen eigenen Namen, den ich leider nicht aussprechen kann – Paraskavedekatriaphobie.“ - Phobie
Erklärung: Eine übermäßige, irrationale Angst vor bestimmten Situationen oder Dingen.
Beispielsatz: „Menschen, die an dieser Phobie leiden, empfinden an diesem Tag besonders starke Angst.“ - Aberglaube
Erklärung: Ein Glaube, der auf irrationalen Vorstellungen oder Traditionen basiert, oft ohne wissenschaftliche Grundlage.
Beispielsatz: „Zurück zum Aberglauben: Die Kombination aus einem Freitag und der Zahl Dreizehn hat ihren Ursprung in verschiedenen religiösen und historischen Kontexten.“ - historisch
Erklärung: Etwas, das mit der Geschichte zu tun hat oder aus der Vergangenheit stammt.
Beispielsatz: „Der Freitag hat historisch betrachtet einen schlechten Ruf.“ - Symbolik
Erklärung: Die Bedeutung, die mit bestimmten Symbolen, Zeichen oder Objekten verbunden ist.
Beispielsatz: „Diese Symbolik der ‚überzähligen‘ und ‚störenden‘ Dreizehn hat sich bis heute erhalten.“ - unheilvoll
Erklärung: Etwas, das Unglück oder Schlechtes ankündigt.
Beispielsatz: „Die Zahl Dreizehn hat ihren unheilvollen Ruf ebenfalls in religiösen und kulturellen Überlieferungen.“ - Misstrauen
Erklärung: Der Zweifel oder das fehlende Vertrauen gegenüber jemandem oder etwas.
Beispielsatz: „Dieses Misstrauen gegenüber Freitag, dem Dreizehnten ist aber nicht nur irgendeine verrückte Idee.“ - Einzug halten
Erklärung: Ein Ausdruck, der beschreibt, dass etwas Neues in einen Bereich integriert oder aufgenommen wird.
Beispielsatz: „Ein stilles Eingeständnis, dass der Aberglaube auch in die Architektur Einzug gehalten hat.“ - irrational
Erklärung: Unlogisch oder nicht durch Vernunft erklärbar.
Beispielsatz: „Der Begriff beschreibt also einen Glauben, der als ‚falsch‘ oder ‚irrational‘ angesehen wird.“ - Mythen
Erklärung: Alte Erzählungen oder Geschichten, die oft Götter, Helden und übernatürliche Ereignisse beinhalten.
Beispielsatz: „Weil er auf Mythen, Traditionen und alten Geschichten beruht statt auf wissenschaftlichen Fakten.“ - überzeugen
Erklärung: Eine feste Überzeugung oder ein fester Glaube an etwas, meist ohne Beweise.
Beispielsatz: „Überall finden sich Überzeugungen, die den Alltag mit einer Prise Magie versehen.“ - Esoteriker
Erklärung: Personen, die sich mit verborgenen, mystischen oder spirituellen Lehren beschäftigen.
Beispielsatz: „Aberglaube ist aber nicht nur etwas für Esoteriker oder Menschen aus vergangenen Zeiten.“ - Tradition
Erklärung: Ein Brauch oder eine Gewohnheit, die über viele Generationen weitergegeben wird.
Beispielsatz: „Diese Tradition stammt aus einer Zeit, in der ein sauberer Schornstein wichtig war.“ - symbolisieren
Erklärung: Etwas steht als Symbol für etwas anderes, repräsentiert eine bestimmte Bedeutung.
Beispielsatz: „Schwarze Katzen galten oft als Begleiter von Hexen und symbolisierten daher Unglück.“ - Trost
Erklärung: Worte oder Handlungen, die jemanden in schwierigen Zeiten beruhigen oder aufmuntern.
Beispielsatz: „Manchmal kann Aberglaube auch Trost spenden oder Hoffnung geben.“ - Schornstein
Erklärung: Ein Turm oder Rohr, das Rauch und Abgase aus einem Gebäude nach draußen leitet.
Beispielsatz: „Ein Schornstein ist wie ein langer, dicker Rohrturm, der aus dem Dach eines Hauses ragt.“ - abwenden
Erklärung: Eine Gefahr oder etwas Negatives verhindern oder abwehren.
Beispielsatz: „Um Pech abzuwenden oder Glück zu sichern, klopfen viele Deutsche dreimal auf Holz.“ - Schutz
Erklärung: Etwas, das vor Gefahren oder Schäden bewahrt.
Beispielsatz: „Dieser Brauch hat seine Wurzeln im Glauben, dass Holz Schutz vor bösen Geistern bietet.“ - Einfluss
Erklärung: Die Wirkung oder der Effekt, den etwas auf etwas anderes hat.
Beispielsatz: „Es ist faszinierend zu sehen, wie tief Mythen und Traditionen unser Denken beeinflussen können.“ - gefürchtet
Erklärung: Etwas, das Angst oder Schrecken hervorruft.
Beispielsatz: „In Spanien ist Dienstag, der 13., der gefürchtete Tag.“ - Wahrnehmung
Erklärung: Die Art und Weise, wie etwas wahrgenommen oder verstanden wird.
Beispielsatz: „Es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich Zahlen und Tage in verschiedenen Kulturen wahrgenommen werden.“ - Kopfkino
Erklärung: Gedankenspiele oder Vorstellungen, die man sich intensiv ausmalt.
Beispielsatz: „Aberglaube ist also oft nur ein Kopfkino, das uns Menschen seit Jahrhunderten begleitet.“ - Überlieferung
Erklärung: Eine Erzählung oder Geschichte, die über Generationen weitergegeben wurde.
Beispielsatz: „Die Zahl Dreizehn hat ihren unheilvollen Ruf ebenfalls in religiösen und kulturellen Überlieferungen.“ - vermeiden
Erklärung: Etwas bewusst nicht tun, um negative Folgen zu verhindern.
Beispielsatz: „Menschen, die an dieser Phobie leiden, vermeiden bestimmte Aktivitäten aus Furcht vor Unglück.“ - Verhaftung
Erklärung: Die Festnahme oder Inhaftierung einer Person durch die Polizei oder andere Autoritäten.
Beispielsatz: „Einer der bekanntesten Bezüge ist der Freitag, der 13. Oktober 1307, als der französische König Philipp IV. die Tempelritter verhaften ließ.“ - Popkultur
Erklärung: Kulturelle Phänomene, die in der breiten Öffentlichkeit beliebt und weit verbreitet sind.
Beispielsatz: „Dieser Tag wurde später in der Popkultur als einer der Unglückstage schlechthin dargestellt.“ - Trauertag
Erklärung: Ein Tag, an dem an traurige oder schmerzhafte Ereignisse erinnert wird.
Beispielsatz: „Schon allein deshalb galt jeder Freitag als kleiner Trauertag, besonders in katholischen Regionen.“ - Synonym
Erklärung: Ein Wort, das die gleiche oder eine sehr ähnliche Bedeutung wie ein anderes Wort hat.
Beispielsatz: „Auch der ‚Schwarze Freitag‘ trug dazu bei, dass der Freitag als Synonym für Unglück und Verlust gesehen wird.“
Diese Erklärungen helfen, die Vokabeln im Kontext zu verstehen und die Bedeutung klarer zu machen.