telc C1 Hochschule Schriftlicher Ausdruck – Übungstest 3 – Thema 2
Die Rentabilität eines Studiums
Lohnt sich ein Studium? Diese Frage stellen sich viele Abiturienten, Eltern und auch Arbeitnehmer, die über eine berufliche Veränderung nachdenken. Im Wesentlichen gibt es zu diesem Thema zwei Positionen:
Einer Ansicht nach ist ein erfolgreicher Studienabschluss kein Garant für einen gut bezahlten Job und interessante Karrieremöglichkeiten. Dieser Ansatz ist sehr gut nachvollziehbar. Es gibt eine unüberschaubare Anzahl an Studienfächern. Jedes Studienfach bietet verschiedene Spezialisierungen und Arbeitsfelder. Die verfügbaren Arbeitsfelder können von Region zu Region sehr stark variieren und auch die Soft Skills der einzelnen Bewerber spielen eine große Rolle. Ein erfolgreicher Studienabschluss allein kann deshalb noch kein Garant für einen gut bezahlten Job sein. Allerdings erhöhen sich die Karrieremöglichkeiten durch einen guten Studienabschluss deutlich. Leider gilt das nicht für alle Studiengänge gleichermaßen. Heutzutage hat man mit einem abgeschlossenen Studium im Bereich Medizin oder Ingenieurwissenschaften viel bessere Chancen als beispielsweise mit einem geisteswissenschaftlichen Studium. In den Metropolen Hamburg, München und Stuttgart bieten sich in allen Bereichen wahrscheinlich mehr Chancen als in den ländlichen Regionen Brandenburgs oder Mecklenburg-Vorpommerns.
Einer anderen Ansicht zufolge ist ein Studium die beste Investition in die Zukunft und zahlt sich sowohl in ideeller als auch finanzieller Hinsicht aus. Dieser Ansicht kann man eigentlich uneingeschränkt zustimmen. Sicherlich erwirbt man in einem Hochschulstudium nicht nur fundierte Kenntnisse in einem bestimmten Studienfach, sondern man entwickelt auch seine Persönlichkeit weiter. Dies gilt vor allem an deutschen Universitäten, wo man sein Studium weitestgehend selbstständig organisieren muss. Ich persönlich habe an der Universität Münster studiert. Neben den fachlichen Vorlesungen, Seminaren und Lerngruppen habe ich mich durch den gewöhnlichen Studienalltag, dem Leben in einer WG und vor allem durch meine Auslandssemester charakterlich weiterentwickelt.
Auch wenn viele Studienabsolventen dies beim Berufseinstieg bezweifeln, so ist der durchschnittliche Verdienst mit einem Studienabschluss höher als ohne. Ein Studium ist zwar eine große zeitliche und finanzielle Investition, doch zahlt es sich aufgrund der oben genannten Argumente aus.
Alles in allem zeigt sich, dass ein Studienabschluss zwar kein Garant für eine steile Karriere ist, sich ein Studium aber vor allem in ideeller Hinsicht auszahlt. Das neue Wissen, der Studienalltag mit Freunden und Auslandssemester mit vielen neuen Eindrücken sind die beste Investition in einen selbst und die Zukunft.
Hallo Pedro,
“selbst” ist eigentlich ein Partikel und dient nur der Betonung, und zwar meist des Beziehungswortes, dem es nachgestellt wird – hier also “einen”. “Einen” wiederum ist hier kein flektierter Artikel, sondern ein Synonym für “man” oder “jemanden”.
Bei 2. hast du m. E. Recht. Ich vermute, dass der Text umgestellt wurde — dass das “Leben in einer WG” ursprünglich auf “neben” folgte. Beim Redigieren wurde das dann evtl. übersehen. Kommt leider auch in den besten Redaktionen vor.
Paar Zweifeln:
1.- “der Studienalltag mit Freunden und Auslandssemester mit vielen neuen Eindrücken sind die beste Investition in einen selbst und die Zukunft.”
(Warum ist hier “selbst” kleingeschrieben? Ist das ein Führwort? Und wenn ja, wie kann ein Führwort einen Indefinitartikel haben?)
2. – “Neben den fachlichen Vorlesungen, Seminaren und Lerngruppen habe ich mich durch den gewöhnlichen Studienalltag, dem Leben in einer WG und vor allem durch meine Auslandssemester charakterlich weiterentwickelt.”
(Sollte man hier nicht “das Leben in einer WG” sagen?, verlängt nicht das Verhältniswort “durch” den Akkusativ?)
Danke für die Hilfe! Grüsse, Pedro.